Informationen über Open Access
Es handelt sich um die Praxis, den Lesern freien Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen (Artikel, Bücher, Forschungsdaten) zu gewähren und dieses Wissen zu lizenzieren, damit es von Forschern, der Industrie und den Bürgern in größerem Umfang genutzt werden kann.
Die Definitionen des offenen Zugangs in der Budapester Open-Access-Initiative (BOAI) und in der Berliner Erklärung über den offenen Zugang (Oktober 2003) sind wichtig.
Nach der BOAI-Definition bedeutet Open Access, "wissenschaftliche Literatur über das Internet ohne finanzielle, rechtliche oder technische Hindernisse zugänglich zu machen, sie zu lesen, zu speichern, zu kopieren, zu drucken, zu scannen, mit dem Volltext zu verknüpfen
zu lesen, zu speichern, zu kopieren, zu drucken, zu scannen, mit dem Volltext zu verknüpfen, zu indexieren, als Daten in Software zu exportieren und für jeden rechtmäßigen Zweck zu nutzen".
Selbstarchivierung (Grüner Weg): Der Autor archiviert eine elektronische Kopie der von Experten begutachteten Veröffentlichung in einem institutionellen oder fachlichen Archiv. Diese Veröffentlichung ist dann für jedermann frei zugänglich.
Ein Archiv ermöglicht es einer Einrichtung, ihre wissenschaftlichen Ergebnisse zu verwalten, zu bewahren und zu präsentieren.
Ein Archiv ist ein wertvolles Instrument für das Forschungsinformationssystem und den Evaluierungsprozess einer Einrichtung und bietet einen Mehrwert für die wissenschaftliche Gemeinschaft.
Open-Access-Veröffentlichung (Goldener Pfad): Autoren veröffentlichen ihre wissenschaftlichen Arbeiten in Open-Access-Zeitschriften oder Monographieserien.
Diese Veröffentlichungen sind für Endnutzer mit Internetzugang frei zugänglich. Das Urheberrecht liegt in der Regel bei den Autoren. Open-Access-Publikationen durchlaufen die gleichen Prozesse wie kostenpflichtige Veröffentlichungen (z. B. Peer-Review), bieten aber freien Zugang zum Inhalt der Publikationen.
Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Qualität einer Veröffentlichung und der Art des Zugangs.
Vorteile von Open Access
Durch die Beseitigung rechtlicher, kommerzieller und technologischer Hindernisse für den Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen wird der Forschungsprozess effizienter und die Forschungsergebnisse werden besser sichtbar. Darüber hinaus vermeidet der offene Zugang Doppelarbeit, verbessert den Wissens- und Technologietransfer und fördert die Innovation.
Verschiedene Akteure im System der wissenschaftlichen Kommunikation profitieren vom offenen Zugang zu wissenschaftlicher Forschung und Forschungsdaten:
Einrichtungen und Autoren erhalten eine unmittelbare Sichtbarkeit ihrer Forschungsergebnisse und erhöhen so die Verbreitung und Nutzung ihrer Ergebnisse.
Offener Zugang führt zu einer größeren Wirkung der Forschung, internationaler Zusammenarbeit und schafft neue Finanzierungsquellen und -möglichkeiten.
Forscher verbringen keine Zeit mit der Suche nach Artikeln, auf die sie über Bibliotheken keinen Zugriff haben.
Darüber hinaus können Forscher oft Daten und Informationen aus Artikeln in einer Vielzahl von Forschungsbereichen extrahieren, indem sie Text- und Data-Mining-Technologien einsetzen, die nur bei offenen Forschungsinhalten effektiv arbeiten können, um neues Wissen zu schaffen.
Förderorganisationen, Universitäten und Forschungseinrichtungen überwachen die Qualität und Transparenz des Forschungsprozesses sowie die Rentabilität der Forschungsinvestitionen und profitieren von einer größeren Sichtbarkeit auf nationaler und internationaler Ebene.
Sie können auch neue Modelle für die Forschungsbewertung auf der Grundlage alternativer Maßstäbe einführen.
Bibliotheken profitieren potenziell von der Einführung des offenen Zugangs.
Denn Open Access ermöglicht es Bibliotheken, den Zugang ihrer Nutzer zu wissenschaftlichen Materialien zu verbessern, und kann dazu beitragen, die Ausgaben der Bibliotheken für herkömmliche Zeitschriftenabonnements zu senken.
Mit den richtigen Investitionen in Kompetenzen und Infrastruktur bietet Open Access den Bibliotheken auch die Möglichkeit, neue Rollen als Anbieter von Open-Access-Diensten (Verwaltung von Archiven und/oder Publikationsaktivitäten) und neuen Beratungsdiensten für wissenschaftliche Kommunikationsmethoden zu übernehmen.
Verlage, die Open Access nutzen, können ihre Publikationen besser bekannt machen, ihre Geschäftsmodelle sind transparenter, sie sind offener für neue Möglichkeiten und konzentrieren sich auf die Bereitstellung neuer Dienstleistungen mit Mehrwert für ihre Kunden.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren in hohem Maße von einem sofortigen offenen Zugang zu bahnbrechenden Forschungsergebnissen, um innovativ zu sein und ihre Wettbewerbsfähigkeit durch die Entwicklung und Herstellung neuer Produkte zu steigern.
Der begrenzte Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen auf Abonnementbasis hindert die KMU an der Innovation.
Schließlich führt eine erweiterte und verbesserte Transparenz des wissenschaftlichen Prozesses und der anschließende Zugang zu Wissen zu wissenschaftlich gebildeten Bürgern, die besser in der Lage sind, die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen.